Sildenafil hilft bei erektiler Dysfunktion
Von: Kathrin Mehner (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 01.09.2020
Der Wirkstoff Sildenafil wird bei Männern zur Behandlung einer erektilen Dysfunktion eingesetzt. Bekannt wurde der Wirkstoff durch das Potenzmittel Viagra®. Er erleichtert das Erreichen einer Erektion – jedoch nur bei sexueller Stimulation. Andernfalls zeigt Sildenafil keine Wirkung. Wie bei vielen anderen Medikamenten können auch bei der Einnahme von Sildenafil Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten zählen Kopfschmerzen, Gesichtsrötung und Magen-Darm-Beschwerden.ieren Sie sich hier ausführlich über Wirkung, Nebenwirkungen undierung von Sildenafil.
Wirkung des Potenzmittels
Sildenafil wird primär zur Behandlung eretil Dysfunktion (potenz) eingesetzt. Der Wirkstoff sorgt dafür dass eine Erektion länger aufrechterhalten werden kann. Allerdings hat er keine luststeigernde Wirkung und erzeugt auch nicht von selbst eine Erektion. Vielmehr verbessert Sildenafil bei Männern die Fähigkeit, auf sexuelle Erregung mit einer Erektion zu reagieren. Ohne sexuelle Stimulation wird keine Etion ausgelöst.
Der Wirkstoff gehört wie Tadalafil oder Vardenafil zur Gruppe der PDE-5-Hemmer, die einen gefäßerweiternden Effekt haben. Dieser Effekt beruht auf der Hemmung des Enzyms Phosphodiesterase-5. Durch die Hem des Enzyms entspannen sich die Blutgefäße im Penis, wodurch das Einströmen von Blut und die Entstehung einer Erektion erleichtert werden.
Neben der Verwendung als Potenzmittel ist Sildenafil seit 2006 auch zur Behandlung einer pulmonalen Hypertonie (Lungenhochdruck) zugelassen. Auch hier spielt seine gefäweiternde Wirkung eine entscheidende Rolle für die Behandlung.
Nebenwirkungen von Sildenafil
Wie bei den meisten anderen Medikamenten ist auch die Einnahme von Sildenafil mit Nebenwirkungen verbunden. Diese fallen in der Regel leicht bis mäßig aus und klingen nach einiger Zeit von selbst wieder ab. Eine vollständige Auflistung aller Nebenwirkungen des Wirkstoffs entnehmen Sie bitte der Packungsbeilage Ihres Medikaments.
Nach der Einnahme von Sildenafil kann es unter anderem zu folgenden Beschwerden kommen:
– Kopfschmerzen
– Gesichtsrötung
– Magenbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
– Schnupfen
– Sehprobleme
– Schwindel
– Muskel- und Rückenschmerzen
– Herzklopfen
– Hörstörungen- eine herabgesetzte Reaktion
– eine Dauererektion
In sehr seltenen Fällen wurde nach derme eine Durchblutungsstörung des Sehnervenkopfes (anteriore ischämische Optikusneuropathie) beobachtet. Dadurch kann es zu bleibenden Sehschäden oder sogar zur Erblindung kommen. Ob die Störung in einem ursächlichen Zusammenhang mit der Einnahme des Wirkstoffs steht, ist noch unklar. Sollten Sie den Wirkstoff einnehmen und bei sich eine Abnahme derhkraft beobachten, benachricht Sie sofort Arzt und nehmen Sie keine weiteren Tabletten mehr.
Sildenafil richtig dosierenSildenafil ist in Dosen von 25, 50 und 100 Milligramm erhältlich und wird oral verabreicht.
Normale Tabletten sollten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit geschluckt werden. Kautabletten werden zunächst gekaut und dann geschluckt. Schmelztabletten werden dagegen die Zunge gelegt und erst nach dem Auflösen geschluckt. Die individuell passende Dosis wird Ihr Arzt festlegen, wobei neben der Wirksamkeit und Verträglichkeit desaments auch bestehende Grunderkrankungen werden. Unabhängig davon darf die Tagesdosis von 100 Milligramm keinesfalls überschritten werden.
Die Wirkung der Tablette beginnt etwa 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme. Eine üppige, fettige Mahlzeit kann den Wirkungseintritt verzögern. Nach Beginn der Wirkung hält diese etwa vier bis fünf Stunden an.
Gegenanzeigen: Vorsicht bei koronarer HerzkrankheitSildenafil darf nicht miten angew werden, die Nitrate sowiestoffmonoxid-Donatoren enthalten (zum Beispiel Molsidomin). Ansonsten kann es zu einer deutlichen Wirkungsverstärkung dieser Medikamente kommen.
Daneben ist zu beachten, dass Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit den Wirkstoff nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt einnehmen sollten. Für sie kann die Anstrengung beim Geschlechtsverkehr das Risiko für eine Überbeanspruchung des Kreislaufs erhöhen. Ebenso ist die Einnahme bei schweren Leberschäden sowie einerie gegen den Wirkstoff kontraindiziert.
Darüber hinaus darf Sildenafil bei folgenden Erkrankungen nur unter besonderer Vorsicht eingenommen werden: Leukämie, Magen-Darm-Geschwüren, Multiples Myelom, Sichelzellenanämie, Störung der Blutgerinnung. Ebenso müssen Sie bei einer Erkrankung oder Deformation Ihres Penis vor der Einnahme Rücksprache mit Ihrem Arzt halten.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Die Einnahme von Sildenafil kann zu einer Reihe von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten führen. Betroffen sind in erster Linie Wirkstoffe, die durch die gleichen Enzyme wie das Potenzmittel verstoffwechselt werdenKetoconazol
Itraconazol
Erythromycin
Cimetidin
Ritonavir
Saquinavir
Auch bei gleichzeitigerme von Alphablockern kann es zu Wechselwirkungen kommen: In einigen Fällen traten Nebenwirkungen wie Benommenheit und Schwindel auf. Dies lässt sich jedoch meist durch einen größeren zeitlichen Abstand zwischen den Einnahmen verhindern.
Generika mit Sildenafil
Bis Juni 2013 war die Herstellung Medikament mit Sildenafil patentrechtlich geschützt. Bis dahin war nur das Produkt Viagra® erhältlich. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Generika mit Sildenafil. Diese können zu einem günstigeren Preis erworben werden, sind jedoch genauso wirksam.
Ob Original oder Generikum: Allen Produkten ist gemeinsam, dass sie verschreibungspflichtig sind und somit nur auf ärztliche Anweisung hin eingenommen werden dürfen. Die Kosten für eine Behandlung mit Sildenafil müssen in der Regel selbst getragen werden. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt diese nur, wenn der Wirkstoff zur Behandlung einer pulmonalen Hypertonie eingesetzt wird.